Programmname: GES-2000 Version 2008
Hersteller: Genealogie EDV-Service
Preis: von € 5,00 (bis zu 60 Personen) über € 75,00 (bis zu 1000 Personen) bis € 150,00 (unbegrenzt)
Homepage des Herstellers: http://www.ges-2000.de/
Ich bin immer auf der Suche nach einem Genealogieprogramm, dass meinen Anforderungen besser gerecht wird als mein Hauptprogramm Legacy 7. Obwohl mich der Preis immer etwas abschreckte, habe ich mir nun GES-2000 in der Version 2008 bestellt. Auf Grund der Größe meiner Datenbank kam ja nur die Vollversion in Frage. Die Lieferung erfolgte trotz Engpässen beim Handbuch innerhalb von 14 Tagen. Dem Paket lag eine CD (das Etikett hat das Feeling von Selbstgebranntem) und ein recht umfangreiches Handbuch bei.
Die Installation lief auch unter Windows 7 64bit relativ reibungslos (Ausführung als Administrator und WinXP Kompatibilitätsmodus). Doch schon beim ersten Starten des Programms überkam mich ein ungutes Gefühl und ich wurde an lange vergangen geglaubte Zeiten erinnert. Ein 16?bit-Programm (ich hoffe ich übertreibe nicht) im Outfit von Windows 95 (das ist 15 Jahre her).
Nun ja, ich ließ mich von der Optik nicht erschrecken und studierte erst mal das Handbuch (auch so etwas gibt es seit den Zeiten von Windows 95 kaum noch). Nach Selbststudium und ein wenig try and error, kam der Zeitpunkt des ersten ernsthaften Versuches.
Die Gedcom-Datei war vorbereitet (Herkunft Legacy 7, Format 5.5 Zeichensatz ANSI), der Import konnte starten. Eine Stunde und ein paar kryptische Fragen später meinte das Programm es wäre fertig. Jetzt bekam das Grauen einen ganz neuen Namen. Von fast 90000 Familien waren nach Meldung des Programms nur 437 verknüpft, längere Nachnamen aus mehreren Worten waren nicht übernommen worden (weil’s gerade passt wurde bei den betreffenden Personen auch schnell mal das Geschlecht gelöscht 😉 ).
Nächster Versuch. Diesmal habe ich bei Legacy die Funktion minimale Gedcom gewählt. Und siehe da, diesmal verknüpfte GES-2008 alle Familien. Das Problem der Nachnamen und des Geschlechts blieb erhalten. Die Fehlerzahl hielt sich diesmal mit nach Programmmeinung knapp über 400 in Grenzen. Doch wie sah das Ergebnis aus. Titel bzw. Zusätze zum Namen, die vor dem Namen aufzuführen sind (hierfür gibt es das Gedcom-Tag NPFX) wurden in ein Feld namens Gruppe importiert. Namenszusätze (wie z. B. bei adligen Damen a.d.H.) die nach dem Namen erscheinen (Gedcom-Tag NSFX) wurden überhaupt nicht übernommen.
Das das Programm ungewohnt zu bedienen ist, hätte ich genauso wie die Optik verschmerzt, aber meine gesamte Datei von fast 170000 Personen zu überarbeiten ist unzumutbar. Darum erhält das Programm von mir keine Empfehlung. Wer es benutzt und damit klarkommt mag es weiter benutzen und glücklich sein, schließlich laufen auch noch einige Dampfloks.
Zur Übersicht hier einmal die Gedcom-Tags, mit denen GES-2008 arbeitet (Quelle ist eine dem Programm beigelegte Datei) und die üblichen Tags nach den Standard 5.5.1 (Quelle: http://wiki-de.genealogy.net/GEDCOM_5.5.1):