Ahnenforschung, Datenbanken, Kommunikation

FOKO? – Quo vadis?

Heute wurde über die verschiedenen Mailinglisten für eine Umfrage zum Projekt Forscherkontakte der DAGV (FOKO) geworben.

Was ist Foko?

FoKo steht für Aktion Forscherkontakte der DAGV.
FoKo gibt dem Familienforscher Hinweise, wo es weitere Informationen zu seinem Forschungsgebiet gibt:

  • andere Forscher mit gleichem Forschungsbereich
  • gedruckte Quellen/Sekundärquellen

In der Datenbank können Familienforscher Auszüge aus ihren erforschten Genealogien anderen Forschern bekannt geben. FoKo unterscheidet sich von anderen genealogischen Datenbanken dadurch, dass ausschließlich bereits erforschte Namensnachweise eingereicht werden. Es sind keine allgemeinen Suchanfragen wie „ich suche nach Meier in XYZ“ zu finden. Weiterhin werden in FoKo keine Daten für einzelnen Personen erfasst, sondern nur verkürzte Aussagen wie „ich habe den Namen Meier in Buxtehude von 1647 bis 1900 erforscht“. Da jeder Nachname in einem Ort nur einmal aufgeführt wird, sind natürlich weitaus mehr Daten über FoKo zugänglich, als Datensätze enthalten sind. Es wird geschätzt, dass die erforschten Genealogien der an FoKo teilnehmenden Familienforscher weit über 10 Millionen Einzelpersonen umfassen. Für die FoKo-Betreuer der einzelnen teilnehmenden Vereine gibt es eine interne Mailingliste auf der auch regelmäßig über die Weiterentwicklung von FoKo beraten wird.

Quelle: http://wiki-de.genealogy.net/FOKO#Was_ist_FoKo.3F

Das System stammt aus einer Zeit, in der an Internet nicht zu denken war. Die Wurzeln des Projektes gehen bis in die Mitte der 1980er Jahre zurück. „Die „Forscherkontakte“ sind die direkte Weiterführung der „AMF-Spitzenahnen“-Erfassung (1986-1990) mit erweiterten Datensätzen. Der Anspruch des Systems ist es in erster Linie Kontakte zwischen Forschern herzustellen. Im günstigsten Fall bedeutet dies, dass ein Forscher (Forscher A), der zur Familie Mustermann im Zeitraum 1800 bis 1850 in Adorf forscht und über Erkenntnisse verfügt, diese Angaben in FOKO eingibt. Jemand anders (Forscher B), der ebenfalls zu Mustermann in Adorf forscht, gibt dann den Namen Mustermann und den Ort Adorf ein und bekommt einen Link oder eine andere Kontaktmöglichkeit zu Forscher A genannt.

Klingt super? – Ist es aber nicht. Das System krankt an seinem Alter und der Unmöglichkeit die Aktualisierung der Kontaktdaten im Griff zu behalten. Daten eingeben kann jeder, der sich unter http://db.genealogy.net/anmeldung/ anmeldet. Suchen und Finden kann jeder. Neben den neu angemeldeten Nutzern enthält die Datenbank jedoch auch Daten von Forschern, die lange nicht mehr leben oder ihre Forschung aufgegeben haben. Bei vielen dieser alten Daten ist keine Kontaktaufnahme möglich, da diese Forscher nie eine Zustimmung gegeben haben, dass ihre Kontaktdaten im Internet veröffentlicht werden. Sollte FOKO tatsächlich weitergeführt werden, so ist hier eine umfangreiche Überarbeitung notwendig.

Meine Vorschläge:

  • Überführen der Daten aus gedruckten Quellen in eine separate Datenbank, da gedruckte Quellen ja nichts mit einer Kontaktdatenbank zutun haben.
  • Auslagern aller Daten, deren Einreicher nicht erreichbar sind
  • regelmäßige Überprüfung der Kontaktdaten (Emailadresse) der Einreicher, dies kann ja mit einer in gewissen Zeitabständen automatisch generierten Mail passieren. Sollte die Mail ihren Empfänger dreimal nicht erreichen, sind die Daten für die Nutzer zu sperren, nach einer gewissen Schutzfrist in eine separate Datenbank auszulagern.

Mit einer solchen aktuellen Kontaktdatenbank und einer parallelen Quellendatenbank ist mit Sicherheit mehr Akzeptanz zu erreichen. Bevor mich jetzt alle lynchen, weil ich mich an einem Heiligtum vergehe, hier ein Beispiel:

Für die Suche habe ich einfach den Namen Schippmann eingegeben.

foko.png

Von den zehn Ergebnissen gibt es für

  • sechs Ergebnisse keine Freigabe
  • für zwei Ergebnisse kann ich Kontaktdaten anfordern
  • der Verbleib des Einreichers eines Ergebnisses ist nicht geklärt
  • ein Ergebnis ist ein Quellennachweis

Ich habe für eins der zwei Ergebnisse die Kontaktdaten angefordert. Erhalten habe ich sofort eine Mail mit der Adresse des Einreichers. Jetzt könnte ich einen Brief schreiben, ohne zu wissen, ob der Einreicher überhaupt noch existiert. Das, liebe Freunde, ist nicht das Zeitalter von Web 2.0.
Ein Gegner von Forscherkontakten bin ich mit Sicherheit nicht, aber das System FOKO in der derzeitigen Form passt nicht mehr in die Zeit.

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